Familienbildung
Familien sind die Grundsäulen und unverzichtbare Leistungsträger unserer Gesellschaft. Das Zusammenleben in der Familie und die Voraussetzungen, unter denen diese leben, haben sich in den letzten Jahren einem Wandel unterzogen. Die Gründe dafür sind vielseitig. Der demografische Wandel ist einer der Hauptfaktoren. Ein weiterer ist die Verschiebung von gesamtgesellschaftlichen Strukturen. Familien sind seltener und kleiner und das Verhältnis von Familien zur der Gesamtbevölkerung ist gesunken. Weiterhin werden auch die Lebensformen vielfältiger. Das klassische, traditionelle Familienbild mit Mutter, Vater und einem oder zwei Kindern wurde durch alternative Familienformen wie Alleinerziehende oder Patchwork erweitert. Darüber hinaus nimmt die Bedeutung der kulturellen und ethnischen Hintergründe von Familien zu. In den verschiedenen Kulturen existieren unterschiedliche Familienbilder und Rollenverständnisse, die eine differenzierte Herangehensweise erfordern.
Familienbildung ist ein Angebot der Jugendhilfe an Mütter, Väter, andere Erziehungsberechtigte und junge Menschen zur Erweiterung ihrer Handlungskompetenz in unterschiedlichen Lebenslagen und Erziehungssituationen, sofern bestimmte Problemlagen nicht durch andere Beratungs- und Bildungsangebote abgedeckt werden können.
Eine Förderung solcher Angebote richtet sich nach nach der "Richtlinie des Landkreises Ludwigslust-Parchim zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit, der Jugend- und Schulsozialarbeit, der Jugendverbandsarbeit, des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes und der allgemeinen Förderung der Erziehung in der Familie".
In den Jahren 2014 und 2015 erstellte der Landkreis Ludwigslust-Parchim einen Entwurf für ein Konzept der Familienbildung in seinem Zuständigkeitsbereich. Sie wurde in Zusammenarbeit mit vielen Trägern der Familienbildung erarbeitet und mit diesen sowie der Fachstelle „ALFA“ und dem Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales abgestimmt. Die Fachstelle wurde durch das Land M-V zur Unterstützung der Erarbeitung der Konzeptionen in den verschiedenen Landkreisen eingerichtet.
Ziel des Konzeptes ist die bedarfsorientierte Sicherstellung von anspruchsvollen Angeboten sowie deren Weiterentwicklung und Verstetigung. Die Konzeption wurde durch den Jugendhilfeausschuss in der Sitzung am 29.04.2015 bestätigt und tritt ab dem 01.01.2016 in Kraft. Mit dem Konzept schafft der Landkreis die Grundlage, Familienbildung als gesetzlich verankertes Angebot der Jugendhilfe stärker auszubauen, zu koordinieren und zu einem qualifizierten Bestandteil der Jugendhilfeplanung zu etablieren.