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11.06.2015

Landkreis Ludwigslust-Parchim würdigt Einsatz für Natur und Umwelt

Walter-Dahnke-Umweltpreis 2015 an drei Schulen, eine Kita und drei Einzelpersonen vergaben / Sonderpreis für Naturschutzwart Wolfgang Kudla

Walther-Dahnke-Umweltpreis
Die Preisträger des Walter-Dahnke-Umweltpreises und des Walter-Dahnke-Sonderpreises: v. l. Melanie Buck (DRK-Kita Teldauer Spatzen), Sonderpreisträger Wolfgang Kudla, Ernst-Werner Suckrau, Jochen Krippenstapel (als Fachdienstleiter Natur- und Umweltschutz, nicht als Preisträger), Dr. Marianne Röckseisen, Janine Holz mit Tochter Linda und Guido Kebschull mit Sohn Julius (Grundschule Gammelin), Marion Burchardt (Schulleiterin der Grundschule Matzlow). Foto: Landkreis Ludwigslust-Parchim © Landkreis Ludwigslust-Parchim

Die Träger des Walter-Dahnke-Umweltpreises 2015 des Landkreises Ludwigslust-Parchim sind im Rahmen der Sitzung des Kreistages am Donnerstag (11.06.2015) geehrt worden. In der Kategorie „Kinder und Jugendliche sowie deren Organisationen“ gratulierten Kreistagspräsident Olaf Steinberg und Landrat Rolf Christiansen der Grundschule Matzlow, der DRK-Kindertagesstätte „Teldauer Spatzen“, der Grundschule Gammelin und der Bausch-Grundschule Neu Kaliß zur erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb und überreichten die Urkunden. In der Kategorie „Erwachsene sowie deren Organisationen und Unternehmen“ sind Ernst-Werner Suckrau, Dr. Marianne Röckseisen und Helga Preß die Preisträger dieses Jahres. Einen Sonderpreis erhielt Wolfgang Kudla, Naturschutzwart im Naturschutzgebiet „Ramper Moor“, für seine langjährigen Aktivitäten für den Naturschutz.

In seiner Laudatio dankte Kreistagspräsident Steinberg allen Preisträgern für ihren besonderen Einsatz für Flora und Fauna im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Ausdrücklich wandte sich der Kreistagspräsident an die jungen Wettbewerbsteilnehmer sowie deren Lehrer und Erzieher. „Dank ihres Engagements werden die Kinder an das Thema Natur herangeführt. Die vorgelegte Dokumentation zeigt eindrucksvoll, das nicht die Bewerbung um den Umweltpreis im Mittelpunkt dieser Aktivitäten stand und steht, sondern über einen längeren Zeitraum eine bewusste Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer Umwelt angestrebt wird“, sagte Steinberg. „Dabei bleiben die Kinder nicht passive Zuschauer sondern werden selbst zu Handelnden und nehmen so ganz intensiv die Natur in ihrer Umgebung war. Es werden damit bei den Kindern Grundlagen gelegt sich mit der natürlichen Umgebung auseinanderzusetzen, Veränderungen zu beobachten und wichtige Erfahrungen im Umgang mit der Natur zu sammeln. Die ausgezeichneten Aktivitäten treffen damit in besonderer Weise den ,Geist‘ des Walter-Dahnke-Umweltpreises.“

Hintergrund

Der Landkreis Ludwigslust-Parchim stellt für die jährliche Vergabe des Walter-Dahnke-Umweltpreises, der in zwei Kategorien vergeben wird, insgesamt 2.500 Euro zur Verfügung. Die Kategorie I richtet sich an Kinder und Jugendliche sowie deren Organisationen und ist mit 1.000 Euro dotiert. In der Kategorie II für Erwachsene sowie deren Organisationen und Unternehmen beläuft sich das Preisgeld auf 1.500 Euro. Grundlage für die Vergabe des Walter-Dahnke-Umweltpreises ist der Beschluss des Kreistages, die vormals von den Landkreisen Ludwigslust und Parchim jährlich ausgelobten Umwelt- und Naturschutzpreise auch im neuen Landkreis fortzuführen. In der Fortführung dieser Traditionen sehen Kreistag und Verwaltung gleichermaßen einen Beitrag, natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten sowie Aktivitäten dazu entsprechend zu würdigen. Persönliches Engagement jedes Einzelnen – ob allein oder in der Gruppe – ist dabei maßgeblich. Das Thema des diesjährigen Preises lautete „Aktiv für Flora und Fauna – Mein Beitrag“. Die Preisträger wurden von der Jury bewertet und Preise in unterschiedlichen finanziellen Staffelungen vergeben. Das Thema für den Umweltpreis 2016 wird im September 2015 bekannt gegeben.

Zur Namensgebung des Umweltpreises: Walter Dahnke – Vorreiter des Naturschutzes in Mecklenburg - war von 1935 bis 1954 der erste Kreisnaturschutzbeauftrage des ehemaligen Landkreises Parchim. Aufgrund seiner Initiativen wurden viele wertvolle Biotope und Altbäume unter Naturschutz gestellt. Über 70 wissenschaftliche und heimatkundliche Publikationen gehören zu seinem Lebenswerk. Das Wirken von Walter Dahnke, insbesondere in der Lewitz, durch ihre geografische Lage ein verbindendes Element der beiden Altkreise, war maßgebend für der Namensgebung des Preises sowie für Gemeinsamkeiten des 2011 erfolgten Zusammenschlusses im Rahmen der Kreisgebietsreform.

Die Preisträger 2015

Kategorie I

Die Grundschule Matzlow

Die Grundschule zeichnet sich durch ein langjähriges Engagement für den Naturhaushalt aus und führt aktiv die Schüler an das Thema Artenschutz heran. Die Kinder wurden durch die Pflanzung von 600 Stieleichen, 250 Hainbuchen, 250 Ebereschen und 50 Holzbirnen und ca. 200 einheimischen Sträuchern aktiv, daneben finden zahlreiche Aktivitäten wie das Bauen von Nisthilfen, das Pflanzen des Baumes des Jahres, die Aufzucht junger Eichen und die intensive Beschäftigung mit weiteren Themen des Naturschutzes statt. Die Schule erhält den Walter-Dahnke-Umweltpreis in Höhe von 600 Euro.

Die DRK-Kindertagesstätte „Teldauer Spatzen“

Die Preisvergabe erfolgt für die Durchführung naturpädagogischer Projekte und die Gestaltung der Außenflächen. Diese Projekte wurden weiter verfolgt und gemeinsam mit den Kindern erfolgte der Bau eines Insektenhotels. Die Kinder wurden aktiv mit einbezogen und ihr Verständnis für die heimische Natur gefördert. Die Tagesstätte erhält den Walter-Dahnke-Umweltpreis in Höhe von 300 Euro.

Die Grundschule Gammelin

Die Grundschule Gammelin erhält den Preis für die Anlage und die Nutzung eines „Schulwaldes als Lernort“. Die Schüler legten mit Unterstützung des Forstamtes und der Fielmann- Stiftung einen Schulwald an. Diese Waldfläche wird auch weiterhin von Schülern betreut und fördert so die Verbundenheit der Schüler mit dem Thema Wald und Bäumen. Die Grundschule Gammelin ist über Jahre hinweg dem Thema Umwelterziehung verbunden und überrascht mit immer neuen Projekten. Die Schule erhält den Walter-Dahnke-Umweltpreis in Höhe von 300 Euro.

Die Victor-Bausch- Grundschule Neu Kaliß

Die Victor-Bausch- Grundschule Neu Kaliß bewirtschaftet seit einigen Jahren einen Schulgarten. Neben dem Anbau von gesunden Gemüse, Kräuter und Obst, dient dieser Garten als Beobachtungspunkt für die einheimische Tier – und Pflanzenwelt. Igel und Frösche werden zu anschaulichen Forschungsobjekten. Die Kinder haben sich mit diesen Tieren auseinandergesetzt und bei der Schulgartengestaltung wurden Lebensräume für einheimische Tiere geschaffen. Die Schule erhält den Walter-Dahnke-Umweltpreis in Höhe von 300 Euro.

 

Kategorie II

Ernst-Werner Suckrau erhält den Preis für sein jahrelanges Engagement beim Schutz von einheimischen Vögeln. Im Bereich des Forstamtes Ludwigslust hat Herr Suckrau zahlreiche Nistmöglichkeiten geschaffen und betreut diese regelmäßig und nimmt eine Reinigung der Kästen vor. Daneben führt er Pflanzmaßnahmen durch und macht durch Veröffentlichungen in der Presse auf Umweltprobleme aufmerksam. Herr Suckrau erhält den Walter-Dahnke-Umweltpreis in Höhe von 800 Euro.

Dr. Marianne Röckseisen setzt sich mit ihrem Engagement aktiv für den Erhalt von Fauna und Flora in der Gemeinde Bresegard und der Umgebung ein. Sie erhält den Walter-Dahnke-Umweltpreis in Höhe von 100 Euro.

Helga Preß sorgt mit Ihrem Einsatz dafür, dass ein Waldgebiet in der Nähe von Plau an einem etwa 1,5 Kilometer langen Waldweg von Müll befreit wird. Sie führt diese Sammelaktionen schon über einige Jahre hinweg aus. Auf diese Weise wird nicht nur der Naturgenuss für die Spaziergänger gesteigert. Sondern auch Tiere des Waldes vor Verletzungen bewahrt. Frau Preß erhält den Walter-Dahnke-Umweltpreis in Höhe von 100 Euro.

 

Walter-Dahnke Sonderpreis

Dieser Preis geht in diesem Jahr an einen besonders engagierten Naturschutzwart – Wolfgang Kudla. Er setzt sich seit über 30 Jahren für den Erhalt und die Pflege des Naturschutzgebietes „Ramper Moor“ ein. Er organisiert Pflegemaßnahmen und Führungen in dem Gebiet und ist dabei immer auch selbst aktiv. Insgesamt wurden im Ramper Moor 73 Vogelarten, davon 41 brütende nachgewiesen. Ohne den ganz persönlichen Einsatz von Herrn Kudla wäre ein solches Ergebnis kaum möglich.

Der Sonderpreis ist verbunden mit einer Statuette des Künstlers Stefan Thomas aus Darze und einem Preisgeld von 500 Euro.

Pressenummer/Anzahl PM/Jahr: 104/2015